Veranstaltungen

VERANSTALTUNGEN

Sein Kaminzimmer im denkmalgeschützten, alten Stolper Bauernhaus am Grünen Weg unter der großen Linde öffnet der Bewohner seit mehr als 40 Jahren BesucherInnen für gelegentlichen Ausstellungen, Lesungen und Diskussionen am Runden Tisch.
Sie finden dort eine Auswahl von Bildern aus den 20er Jahren bis in die Gegenwart sowie Grafik und Zeichnungen großer und kleiner Formate u. a. von
Johannes Niemeyer, dessen große Retrospektive der Berlinischen Galerie 1990 im Gropius-Bau, dessen Gemeinschaftsausstellung mit Werken seines Bruders Otto Niemeyer-Holstein 1997 in Museen in Greifswald, Kiel und Potsdam viel Aufmerksamkeit und manche dauerhaften Kunstfreunde fand,
Max Ziegert, dessen Bilder und Grafik der 50-er Jahre die Wiederentdeckung der Abstraktion und die Auseinandersetzung mit christlicher Symbolik widerspiegeln,
Gerda Rotermund aus deren berühmtem, ebenso bedrückendem wie beeindruckendem Radierzyklus "de profundis" über Krieg, Flucht, Vertreibung in Deutschland,
Hans Stubner mit einigen Beispielen seiner in norddeutschen Farbtönen gehaltenen, aus treffsicheren Vorzeichnungen entwickelten Aquarelle aus den 30er Jahren,
Dora Löbel-Bock, der bekannten Berliner Naiven, deren Ölbilder von geradfezu rücksichtsloser Fröhlichkeit ihr Mann Hans Löbel in kleinerformatige Siebdrucke übersetzt hat,
Erich Angress, einem Genremaler der mit schmissigem Strich Charlottenburger Typen und Situationen der fünfziger und sechziger Jahre festhält,
Hubertus Lehner, Meisterschüler Erich Heckels,
Marina Schnurre, die ihre eigenwilligen Verwandlungen von Gärten, Menschen und Berliner Szenerien zu neuem Gleichgewicht in Acryl führt,
Herwig Roggemann, der seine Sicht auf die Wannseer Nachbarschaft, den Reichstag im Umbau und südliche Gärten in Bleistift und Pastell zeigt und in seinen Portraits gelegentlich Züge der Portraitierten herausarbeitet, von denen diese nichts wissen wollen,
Sandy Cheine mit Siebdrucken Berliner Stadtansichten von sanfter Farbigkeit und einer für dieses Material erstaunlichen Präzision
und Anderen.

Gruß zum Jahreswechsel 2022/2023
2022 – was für ein Jahr! Deutschland erlebe, so Bundeskanzler Scholz, mit dem am 24. Februar 2022 begonnenen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine eine Zeitenwende. Ob diese Aussage zutrifft, oder ob die Zeiten sich schon lange vorher und spätestens auf dem Maidan 2014 mit der gewaltsamen, vom Westen unterstützten Westwendung der Ukraine und ihrer Abwendung von Russland für alle sichtbar zu wenden begannen, bleibe hier dahin gestellt. Jedenfalls sind die vielfältigen Folgen dieses Krieges für Berlin, Deutschland, Europa und die geopolitische Konfliktlage zwischen den USA, Russland, Europa und China noch nicht absehbar. Das gilt vor allem für die unmittelbaren Kriegsparteien Ukraine und Russland, die bis Ende 2022 schon zehntausende - möglicherweise mehr als hunderttausend - zivile und militärische Opfer an Toten und noch mehr Verletzten zu beklagen hatten. Hinzu kommen für die Ukraine Millionen  Flüchtlinge und Vertriebene, die auch für Nachbarländer wie Polen und Deutschland und deren Sozialsysteme zu einer zunehmenden Belastung werden. Und ein immenser wirtschaftlicher Schade in dreistelliger Milliardenhöhe für die Kriegsparteien und für Europa und vor allem für Deutschland. Dieser Angriffskrieg kann als größte politische Fehlentscheidung der neueren russischen Geschichte angesehen werden. Er stellt eine erneute Herausforderung für das Internationale Recht und die internationale Politik dar. Die auf Befehl der russischen Staatsführung und ihrer militärischen Kommandostäbe  begangenen Kriegs- und Menschlichkeitsverbrechen bedürfen der politischen und strafrechtlichen Aufarbeitung, um eine gesamteuropäische Friedensordnung herzustellen. Darüber erscheint Einigkeit erzielbar. Zuständig für die Strafverfolgung sind der bestehende Internationale Strafgerichtshof ICC in Den Haag wie auch Strafgerichte jedes anderen Staates, der das „Weltrechtsprinzip“ anerkennt. Eines gesonderten „Russland-Tribunals“, wie u. a.  von den USA und der Ukraine gefordert, bedarf es nicht. Es geht dabei, wenn auch in ungleich geringerem Maße, auch um von ukrainischer Seite und vonseiten beratenden und unterstützenden westlichen Militärs in der Ukraine  begangene Kriegsverbrechen. Denn Kriege ohne Kriegsverbrechen auf beiden Seiten gibt es nicht. 
     Keine Einigkeit besteht bei der Suche nach Antworten auf die Fragen nach Ursachen, Verantwortung und Möglichkeiten der Beendigung dieses ganz Europa und vor allem Deutschland und seine Wirtschafts- und Sozialordnung schwer in Mitleidenschaft ziehenden Krieges:  (1) Welche Ursachen, Akteure und Aktivitäten führten (sowohl auf westlicher wie auf russischer und ukrainischer Seite) zur militärischen Zuspitzung des Russland-Ukraine-Konflikts bis zum heutigen Krieg?  (2) Welche geopolitischen und nationalen US-amerikanischen, europäischen, russischen und ukrainischen Interessen und Interessengegensätze bestanden und bestehen? (3) Unter welchen Bedingungen und  politischen Kompromissen sind Waffenstillstands- und spätere Friedensverhandlungen möglich, sinnvoll und daher im gesamteuropäischen Interesse auch geboten?
      Ein Forum für die Diskussion dieser und anderer Gegenwartsfragen bieten die von ihrem Motor und Mentor Prof. Dr. Peter Alexis Albrecht veranstalteten Pankower Waisenhausgespräche. Zukunftweisend unter den verschiedenen, der europäischen Friedensordnung und einer gerechteren Gesellschaftsverfassung gewidmeten Veranstaltungen war eine Arbeitstagung junger russischer und ukrainischer Akademiker, die hier zu einem fruchtbaren Gedankenaustausch fanden. Und zwei Tage vor dem russischen Einmarsch in die Ukraine wurde im Pankower Waisenhaus unter Moderation von Wolfgang Thierse mit Peter Alexis Albrecht, Marie Luise Beck, Andre Härtel und Herwig Roggemann über „Krieg und/oder Frieden“ diskutiert und nach Kriegsgefahren und Friedenslösungen gefragt.
     Dieses Fragen und Suchen nach tragfähigen Kompromissen und Friedenslösungen für Europa jenseits der die derzeitige Diskussion beherrschenden Forderungen nach immer mehr Waffen bleibt unverzichtbar, da für ganz Europa lebensnotwendig. Einen „Sieger“ in diesem Ukraine-Krieg wird es nicht geben. Schon jetzt hat ganz Europa zu viel verloren. Das Kriegsziel eines bedingungslosen „Sieges“ gegen die zweitgrößte Atommacht der Welt wäre gefährlich unrealistisch. Europa und Deutschland sollten den USA und der Ukraine dahin nicht folgen.
    Da dieser Krieg uns alle betrifft und in unsere persönlichen Lebensumstände schon jetzt spürbar eingreift, geht auch das Nachdenken und Diskutieren über Wege zu seiner möglichst baldigen Beendigung jenseits unrealistischer Maximalforderungen der beiden unmittelbaren Kriegsbeteiligten uns alle an. Das Gespräch darüber darf nicht nur Experten, politischen Repräsentanten, wirtschaftlichen Interessenvertretern, Militärs und den Kommentatoren der „Leitmedien“ und  Leitlinien ihrer Verlagseigentümer und Chefredaktionen überlassen bleiben. Daher  diese ungewöhnliche Einleitung für einen Neujahrsgruß. Näheres in: www.galerie-wannsee-verlag.de oder: www.berliner-forum.eu.
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     Überraschungen verspricht  eine Ausstellung nach sdiner Fertigstellung im außen wie innen denkmalgerecht renovierten Johannes-Niemeyer-Haus  in der Klopstockstraße am Schlachtensee („Landhaus Schweide“).
Die Stadt Berlin erhält mit diesem wieder hergestellten Bau des vielseitigen Künstlers ein runderneuertes  und damit ästhetisch und architektonisch einmaliges Musterbeispiel des "Neuen Bauens" bis Ende der Zwanziger/Anfang der Dreißiger Jahre unter dem Einfluss des  Bauhauses - bevor die Nazis dem ein Ende machten.
     Am Runden Tisch der Galerie Wannsee stellte am letzten Adventswochenende der bekannte Althistoriker Prof. Dr. Alexander Demandt seine dritte und jüngste große Biographie antiker Herrscherpersönlichkeiten vor: „Diokletian – Kaiser zweier Zeiten“ (C.H.Beck Verlag, München 2022). Vorangegangen waren seine richtungweisenden Bücher über  Alexander den Großen und Mark Aurel.
     Im Mai 2023 findet die Präsentation dieser Diokletian-Biographie, des wichtigsten aktuellen Werks über den Reformator und Erhalter des Imperium Romanum, der mit seinem Palast an der Adria zum Gründungsvater der Stadt Split wurde, im dortigen Palast und in der Juristischen Fakultät der Universität mit Prof. Demandt statt.
     Damit geht die schon über zwei Jahrzehnte erfolgreiche Zusammenarbeit von Angehörigen der Freien Universität Berlin mit der Juristischen Fakultät Split, an der im Mai und Oktober 2022 gemeinsame Seminare mit Berliner und Münchner Referenten zum internationalen und deutschen Strafrecht stattfanden, 2023 in eine neue Runde.
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Im ältesten Wannseer Wohnhaus finden Freundinnen/Freunde und gelegentliche Besucherinnen/Besucher ständig eine reizvolle Auswahl von Malerei und Grafik von den 20er Jahren bis heute:
Johannes Niemeyer (1889-1980) - Hans Stübner (1900-1973) - Gerda Rotermund (1902-1983) -  Max Ziegert (1904-1981) - Dora Löbel-Bock - Hubertus Lehner (Meisterschüler von Erich Heckel) – Erich Angres - Marina Schnurre u. A. 
Für Kunstsammler attraktive Angebote:
- Bronzeplastik („Sonnenrad“) der bekannten Berliner Bildhauerin Ursula Sax (→ siehe ausführliche Kataloge sowie Bericht über die Künstlerin im Septemberheft 2016 des Kunstmagazins art)
- Aus Privatbesitz: Ensemble von zehn expressionistischen Kleinplastiken (Ton, Terrakotta, Gips), darunter eine Weihnachtskrippe aus den Zwanziger Jahren (1921 – 24) an der Burg Giebichenstein von Johannes Niemeyer
Im Winter und Frühjahr 2023 laden wir zu folgenden Veranstaltungen ein:
Sa 21. 1. 2023, 16:00 Uhr:
Gedanken und Gedenken an einen guten alten Freund - Dr. Peter Erlenwein - mit Lesung aus seinem Erzählungsband: „Erzähl doch keine Geschichten“ und dem Küchen-, Koch- und Lebensbuch: „Angebrannt und kalt serviert“.
Sa 11. 2. 2023, 16:00 Uhr
Die Schriftstellerin Kerstin Hensel, den Galeriefreunden aus früheren Lesungen sowie zahlreichen Lyrik- und Prosabänden (u. a. „Das Spinnhaus“; „Das verspielte Papier“; „Falscher Hase“; Bahnhof verstehn“) liest aus dem kürzlich erschienenen nachgelassenen Roman des Schriftstellers Rolf Haufs: „Steinstücken“.
 Sa 25. 2. 2023, 16:00 Uhr:
Der Ukraine-Krieg und Chancen oder Illusionen Gesamteuropäischer Friedensordnung im hegemonialen Konfliktdreieck USA - Russland – China, zugleich Besprechung des für die Beurteilung der Vorgeschichte des Ukraine-Krieges grundlegenden Buchs von Mary Elise Sarotte: Not One Inch (New Haven/London 2022) und Fortsetzung der Diskussion mit Herwig Roggemann
Sa 18. 3. 2023, 16:00 Uhr
„Deja vue“ – Der Arzt, Psychologe und Literaturkenner  Dr. Rüdiger Lorenz berichtet an Beispielen von Walter Benjamin, Marcel Proust, Wolfdietrich Schnurre und Anderen über Erinnerungen, Grenzgänge und Grenzerfahrungen.
 April 2023: Eigentum und Beteiligung im neuen Sozialstaat
Deutschland ist -  nach England - das Land mit dem höchsten Maß an Ungleichkeit und Ungerechtigkeit in der Einkommens- und Eigentumsverteilung in der EU. Die Zusammenarbeit mit Peter Alexis Albrecht und Stefan Braum hat in der Kritischen Vierteljahresschrift für Gesetzgebung und Rechtsprechung (Nomos-Verlag Baden-Baden) zu einer ausführlichen Analyse dieses Problems samt Reformvorschlägen geführt: Herwig Roggemann, Zur Mitarbeiterkapitalbeteiligung im neuen Sozialstaat (KritV 4/2021, S. 364 – 428). Eine Diskussionsveranstaltung zu diesem Thema ist vorgesehen (Termin siehe Webseite).
 Mai 2023: Die Dame mit dem Äffchen  - Die Malerin und Schriftstellerin Marina Schnurre liest Gedichte und Prosa aus erschienenen und Büchern in Arbeit („Zerschlagene Spiegel“ und „Die Amazone fährt Fahrrad“ (Termin s. Webseite).
 Fr 19. 5. 2023, 18:00 Uhr und Mo 22. 5. 2023, 10:00 Uhr:
Im Palast und in der Universität Split wird die neue Diokletian-Biographie vor Prof. Dr. Alexander Demandt vorgestellt.
                               Mit besten Grüßen und Wünschen        
                      Marina Schnurre           Herwig Roggemann 
Wir bitten bei Veranstaltungen um Anmeldung per E-Mail, die von uns per E-Mail bestätigt wird.
Besuchszeiten: Zu Veranstaltungen und nach Vereinbarung
Grüner Weg 29 · 14109 Berlin · Tel. :030/805 10 78 · 803 60 86 - S-Bahnhof Wannsee · Bus 118 Potsdam/Steinstücken
E-Mail: herwig.roggemann@gmx.de - marina.schnurre@web.de - www.galerie-wannsee-verlag.de www.berliner-forum.eu
                                                                                                          



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